Schwyzer KMU: Wachstum in beiden Sektoren
Die Schwyzer KMU wuchsen im zweiten Quartal 2025 gesamthaft stärker als im Vorquartal. Vor allem der Industriesektor verzeichnete eine starke Erholung und befindet sich wieder über der Wachstumsschwelle, nachdem im Vorquartal ein negatives Wachstum resultierte. Der Dienstleistungssektor wächst weiter. Das Wachstumstempo der Dienstleister hat sich jedoch zum zweiten Mal in Folge leicht abgeschwächt. Damit sticht die Schwyzer Wirtschaft im zweiten Quartal diejenige der gesamten Schweiz deutlich aus.
PMI Industrie mit deutlicher Erholung
Wachstumsschwelle = 50
- Schwyzer Industrie zurück in der Wachstumszone.
- Produktionsmengen legen deutlich zu.
- Lieferfristen verkürzen sich weiter.
Industrie wächst wieder
Der Schwyzer Industriesektor erholte sich im zweiten Quartal des Jahres eindrücklich. Der Einkaufsmanagerindex liegt mit 52.1 Punkten nun wieder über der Wachstumsschwelle. Dafür ist hauptsächlich die erhöhte Produktionsmenge (58.2) verantwortlich. Ebenfalls entspannten sich die Lieferfristen ein weiteres Mal (45.6). Der Auftragsbestand erholte sich deutlich und zeigt ein leichtes Wachstum an (51.3). Der Anstieg der Einkaufsmengen (54.4) dürfte unter anderem darauf zurückzuführen sein und hatte höhere Rohmateriallagerbestände zur Folge (51.9). Der Lagerbestand an Fertigprodukten nahm derweil leicht ab (48.7). Nachdem auch die Beschäftigung im ersten Quartal erstmals unter die Wachstumsschwelle gerutscht ist, verzeichnete sie im zweiten Quartal ein leichtes Wachstum (50.6).
PMI Dienstleistungen mit etwas geringerem Wachstum
Wachstumsschwelle = 50
- Wachstum verlangsamt sich leicht.
- Auftragseingang mit leichtem Anstieg.
- Beschäftigung wächst stetig.
Dienstleister ohne grosse Impulse
Schwyzer Dienstleister erweisen sich seit rund eineinhalb Jahren als zuverlässiger Wachstumsmotor (52.1 Punkte). Dennoch nahm zuletzt die Geschwindigkeit leicht ab. Im zweiten Quartal war vor allem die Verlangsamung des Wachstums im Auftragseingang ein entscheidender Faktor (51.1). Dieser befindet sich aber nach wie vor über der Wachstumsschwelle. Auch die weiteren Subkomponenten sind auf Wachstumskurs. Das Wachstum des Auftragsbestandes hat sich leicht verlangsamt (53.0). Dagegen wuchsen die Produktionsmengen (51.4) sowie die Beschäftigung (53.0) in etwa gleich schnell wie im Vorquartal. Weiter bestehen bleibt die Differenz des Wachstums zwischen den Einkaufspreisen (58.5) und den Verkaufspreisen (53.3). Der Druck auf die Margen der Dienstleister bleibt also bestehen.
Der PMI Kanton Schwyz
Der Einkaufsmanagerindex (Purchasing Managers' Index oder PMI) ist ein bewährter Vorlaufindikator zur Messung der Konjunktur. In der Erhebung werden Industrie- und Dienstleistungsunternehmen aus dem Kanton Schwyz zu ihrer Auftragslage und weiteren Komponenten befragt. Zur Auswahl stehen jeweils drei Antwortmöglichkeiten: mehr, gleich oder weniger im Vergleich zum Vorquartal. Werte über 50 prognostizieren ein Wachstum, Werte unter 50 einen Rückgang. Der Index zeigt lange vor dem detaillierteren Bruttoinlandprodukt (BIP) auf, wie sich die Wirtschaft voraussichtlich entwickeln wird. Der PMI kommt weltweit zur Anwendung und erzielt historisch gesehen recht genaue Resultate. Der PMI Kanton Schwyz ist eine Kooperation des Amts für Wirtschaft mit der Schwyzer Kantonalbank und wird quartalsweise erhoben und veröffentlicht.