Lagebericht

Die Schwyzer Kantonalbank (SZKB) erzielte 2023 einen Jahresgewinn von CHF 98.2 Mio. (+22.8%). Der Geschäftserfolg konnte im Vergleich zur Vorjahresperiode um markante 47.5 % auf CHF 191.1 Mio. gesteigert werden. Das Kerngeschäft zeigte sich in guter Verfassung, was sich in einer deutlichen Steigerung der Kundenausleihungen manifestierte. Der strategische Fokus auf das Anlagegeschäft trägt ebenfalls Früchte, wobei die Entwicklung des Kundenvermögens durch sehr volatile Märkte geprägt war.

Sehr erfreuliches Jahresergebnis 2023 in einem volatilen Umfeld

Das wirtschaftliche Umfeld im Jahr 2023 war geprägt von den Interventionen der Notenbanken zur Inflationsbekämpfung. In der Schweiz wurde die 2022 eingeleitete Zinswende fortgeführt und mittels zweier Leitzinserhöhungen im ersten und zweiten Quartal 2023 auf 1.75% bestätigt. Als Folge davon war das Marktumfeld von Volatilität und Unsicherheit gekennzeichnet. Die SZKB konnte trotz dieses herausfordernden Umfeldes in allen Sparten wachsen und den Betriebsertrag gegenüber der Vorjahresperiode um 27.2% auf CHF 326.9 Mio. steigern. Der Geschäftsaufwand stieg moderat um 6.0% auf CHF 124.0 Mio. Mit einem Geschäftserfolg von CHF 191.1 Mio., einer Cost/Income Ratio von 37.5% sowie einer Gesamtkapitalquote von 24.1% unterstreicht die SZKB weiterhin ihren profitablen Wachstumskurs.

 

Bruttozinserfolg deutlich über Vorjahr

Der Bruttozinserfolg liegt mit CHF 224.2 Mio. um CHF 49.7 Mio.
(28.5%) über dem Vorjahr. Die konsequente Absicherung der Zinsänderungsrisiken im Bankenbuch entlang der verfolgten Benchmarkstrategie sowie die in den vergangenen Jahren eingeleitete Ausrichtung der Bilanzstruktur auf steigende Zinsen zahlten sich über das gesamte Geschäftsjahr 2023 aus. An der strategischen Bilanzstrukturpositionierung (ALM) wurde unverändert festgehalten. So liegt die Eigenkapitalsensitivität per 31.12.2023 auf Basis eines Zinsanstiegs um 1%- Punkt bei –4.1%.

Kommissionsgeschäft behauptet sich in volatilem Marktumfeld

Der fokussierte Ausbau des Anlagegeschäfts führte zu einer im Vergleich zur Vorjahresperiode erfreulichen Zunahme des Kommissionserfolgs um CHF 5 Mio. (9.4%) auf CHF 58.7 Mio. Das Depotvermögen beträgt per 31.12.2023 CHF 10'063 Mio. Der Anstieg von CHF 988 Mio. im Vergleich zum Vorjahresstichtag basiert auf einem Neugeldzufluss in Form von Wertschriften von CHF 655 Mio. sowie einem Performanceeffekt von CHF 333 Mio. Es flossen CHF 137 Mio. des Neugeldes in eigene Fonds der SZKB. Das Neuvolumen an Vermögensverwaltungsmandaten betrug CHF 160 Mio. und entspricht damit nahezu einer Verdoppelung der Vertriebsleistung gegenüber der Vorjahresperiode. Beide Entwicklungen bestätigen das Vertrauen der Kundinnen und Kunden in die Anlagekompetenz der SZKB.

Starkes Handelsgeschäft durch Bewirtschaftung der Freigrenze sowie volatile Märkte geprägt

Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 17.9 Mio. (64.6%) auf CHF 45.5 Mio. Treiber hierfür war insbesondere der Ertrag aus der Bewirtschaftung der Devisenbestände, der mit CHF 42.8 Mio. um CHF 15.4 Mio. (56.3%) höher ausfiel als in der Vorjahresperiode. Der Erfolg aus Handelsbeständen in Wertschriften liegt mit einem Beitrag von CHF 0.8 Mio. rund CHF 2.6 Mio. über dem negativen Vorjahreswert von CHF –1.8 Mio.

Erhöhter Personalaufwand, stabiler Sachaufwand

Der Personalaufwand erhöhte sich um CHF 7.9 Mio. (9.6%) auf CHF 90.9 Mio. Treiber hierfür waren der leicht höhere Personalbestand, ein genereller Inflationsausgleich für alle Mitarbeitenden sowie die Erhöhung der Arbeitgeberbeiträge im Rahmen der beruflichen Vorsorge der Pensionskasse des Kantons Schwyz. Der Sachaufwand reduzierte sich hingegen leicht um CHF 0.9 Mio. (–2.6%) auf CHF 33.1 Mio. Somit gelang es, zukunftsgerichtete Sachinvestitionen in die Weiterentwicklung der Bank durch ein konsequentes Kostenmanagement und Einsparungen im laufenden Betrieb zu kompensieren. Insgesamt liegt der Geschäftsaufwand mit CHF 124 Mio. rund CHF 7.1 Mio. (6.0%) über dem Vorjahreswert. Mit einer Cost/Income Ratio von 37.5% unterstreicht die SZKB ihre operative Effizienz und Profitabilität.

Deutliches Wachstum des Geschäftsvolumens – starke Eigenmittelausstattung

Die Bilanzsumme nahm 2023 um CHF 507 Mio. auf CHF 23'134 Mio. ab. Die Flüssigen Mittel wurden um CHF 1'570 Mio. (–32.2%) auf CHF 3'314 Mio. reduziert. Ein Teil dieser Reduktion fusst auf dem Wachstum im Kreditgeschäft sowie dem Ausbau der Finanzanlagen, zum anderen Teil wurde das Volumen an Interbankgeschäften reduziert. Das Wachstum im Aktivgeschäft fiel mit einer Zunahme der Kundenausleihungen um CHF 968 Mio. (5.8%) auf 17'786 Mio. sehr erfreulich aus. Das Passivgeschäft war stark gekennzeichnet durch Umschichtungen von Kunden-Sicht in -Zeitgelder. Insgesamt nahm das Volumen der Kundengelder in der Berichtsperiode um CHF 402 Mio. (–2.5%) auf CHF 15'494 Mio. ab, woraus ein immer noch sehr komfortabler Deckungsgrad der Kundenausleihungen mit Kundengeldern von 87.1% resultierte. Zur Erfüllung der Liquiditätsvorschriften hält die SZKB einen Bestand an hochliquiden Aktiven in Form von Finanzanlagen. Dieser wurde in der Berichtsperiode um CHF 151.7 Mio. (+10.8%) auf CHF 1'557 Mio. ausgebaut. Mit einer Liquidity Coverage Ratio von 127.2% übertraf die SZKB das Mindesterfordernis deutlich. Inklusive Jahresgewinn erreichte das Eigenkapital per 31.12.2023 eine Höhe von CHF 2'270 Mio. Mit einer risikogewichteten Kapitalquote von 24.1% gehört die SZKB zu den bestkapitalisierten Banken in der Schweiz.

 

Deutlich höhere Gewinnablieferung an den Kanton Schwyz

Der Gewinnverwendungsantrag sieht basierend auf dem Gesetz über die Schwyzer Kantonalbank eine gegenüber dem Vorjahr um CHF 19.1 Mio. höhere Gesamtablieferung von CHF 68.2 Mio. an den Kanton vor.

Die durchschnittlichen Vollzeitstellen 2023 lagen mit 533 um 13 Stellen über dem Vorjahr.

Nachhaltige Risikopositionierung

Die 2022 eingeleitete Zinswende der SNB hat Implikationen auf die Tragbarkeitsrisiken im Privatkundensegment sowie die erzielbare Rendite im Segment privater und kommerzieller Wohnrenditeobjekte. Bewertungskorrekturen in diesem Segment sind denkbar, weshalb einer konservativen Belehnungspolitik, wie sie die SZKB seit Jahren pflegt, eine grosse Bedeutung zukommt. Die Bank rechnet in den nächsten Jahren mit höheren Kreditausfällen, die jedoch gemäss den aktuellen Analysen gut durch das operative Ergebnis aufgefangen werden können. Mit Wertberichtigungen und Rückstellungen für inhärente Ausfallrisiken von CHF 162.6 Mio. verfügt die SZKB zudem über einen hohen Puffer zur Absorption von allfälligen überdurchschnittlich hohen Verlusten aus dem Kreditgeschäft. Auch die Bilanzstruktur der SZKB ist im Positivzinsumfeld von Umschichtungen auf der Aktiv- und Passivseite betroffen. Einer systematischen, regelbasierten Steuerung der Bankbilanz misst die SZKB deshalb nach wie vor hohe Bedeutung zu. Weitere Details zur Risikobeurteilung finden sich in den Erläuterungen zu Risikopolitik und Risikomanagement im Geschäftsbericht.

Leicht höhere Wertberichtigungen für Ausfallrisiken – Reserven für allgemeine Bankrisiken deutlich
ausgebaut

Die ausfallrisikobedingten Wertberichtigungen wurden 2023 insgesamt um CHF 4.1 Mio. erhöht. Diese Erhöhung reflektiert das 2023 erzielte Wachstum im Kundengeschäft und folgt der regelbasierten Bildung von Wertberichtigungen für inhärente Ausfallrisiken. Die Einzelwertberichtigungen für gefährdete Forderungen blieben weitestgehend stabil. Die Wertberichtigungen auf Beteiligungen und Abschreibungen auf Sachanlagen nahmen um CHF 1.0 Mio. (9.2%) auf CHF 11.8 Mio. zu.

Mit der Äufnung der Reserven für allgemeine Bankrisiken um CHF 93 Mio. wurde die Eigenkapitalbasis und somit die Solidität und Solvenz der SZKB weiter ausgebaut.

Im Berichtsjahr fanden keine nennenswerten aussergewöhnlichen Ereignisse statt.

Weiterhin guter Geschäftsgang erwartet

Die SZKB geht von einem weiterhin soliden Geschäftsgang aus, erwartet jedoch für 2024 einen leicht tieferen Geschäftserfolg als 2023. Im Rahmen der Strategieumsetzung wird weiter gezielt in die Zukunftsfähigkeit der SZKB investiert, was zu einem leicht höheren Geschäftsaufwand führen wird. Gleichzeitig möchte die SZKB den fokussierten Ausbau des Kerngeschäfts im Geschäftsjahr 2024 vorantreiben und das Geschäftsvolumen im Bilanz- und Anlagegeschäft steigern. Auf der Ertragsseite erwartet die SZKB basierend auf ihrer Zinsprognose einen leicht tieferen Zinserfolg, jedoch einen höheren Ertrag im Anlagegeschäft. Die Prognoseunsicherheit ist allerdings aufgrund der geopolitischen Spannungen, allfälligen weiteren Massnahmen der SNB zur Bekämpfung der Inflation sowie deren Einfluss auf das konjunkturelle Umfeld als weiterhin hoch einzuschätzen.