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2 Einordnung der Nachhaltigkeit bei der SZKB

Der Geschäftsbericht umfasst den Jahresbericht und die Jahresrechnung der SZKB. Der Geschäftsbericht stellt die wirtschaftliche Lage der Bank zuverlässig dar. Die Jahresrechnung umfasst insbesondere Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung sowie Eigenkapitalnachweis. Weiter gibt er unter anderem Auskunft über die Unternehmensstruktur der Bank, die Geschäftstätigkeit, die Corporate Governance, das Risikomanagement sowie die Vergütungen des Bankrats und der Geschäftsleitung.

Der Nachhaltigkeitsbericht umfasst die Berichterstattung über die nicht finanziellen Belange der SZKB. Zusammen mit dem Geschäftsbericht liefert er ein umfassendes Bild der finanziellen, gesellschaftlichen und ökologischen Dimensionen der Geschäftstätigkeit der SZKB.

Der Nachhaltigkeitsbericht bezieht sich wie der Geschäftsbericht auf die SZKB. Eine Ausnahme bildet die CO2-Bilanz, in welcher auch die Emissionen der Innovationsstiftung und der Pensionskasse des Kantons Schwyz enthalten sind, da die SZKB Leistungen für diese Organisationen erbringt. 

Der Nachhaltigkeitsbericht wurde für 2022 zum ersten Mal erstellt. Es gibt daher keine Änderungen aufgrund organisatorischer Anpassungen, Wechsel der Messmethoden oder Ähnlichem. 

Alle Angaben dieses Nachhaltigkeitsberichts beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf das Kalenderjahr 2022. Eine Ausnahme bildet die Betriebsökologie. Aufgrund geschäftsbedingter verzögerter Meldungen durch  externe und interne Datenlieferanten wird bei den Kennzahlen der Betriebsökologie auf das Jahr 2021 abgestellt. Der Zeitraum der Nachhaltigkeitsberichterstattung entspricht damit weitestgehend demjenigen der konsolidierten Finanzberichterstattung der SZKB.

Die Erarbeitung des Nachhaltigkeitsberichts wird von der Fachstelle Nachhaltigkeit verantwortet. 

Der Nachhaltigkeitsbericht 2022 wurde am 7. Februar 2023 von der Geschäftsleitung genehmigt und durch den Bankrat am 14. Februar 2023 zu Handen des Schwyzer Kantonsrates verabschiedet. 

Der Nachhaltigkeitsbericht der SZKB wurde keiner externen Prüfung unterzogen. Er wurde am 17. März 2023 publiziert. 

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf Erwartungen und Annahmen beruhen. Verschiedene Einflussfaktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. 

Die SZKB wird diesen Nachhaltigkeitsbericht weiterentwickeln und künftig jährlich erstellen.

Im Zentrum der SZKB-Nachhaltigkeitsberichterstattung stehen die relevanten Nachhaltigkeitsthemen, also die Themen, bei denen die Bank die grössten Auswirkungen auf die Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft hat. 

Als Ausgangspunkt hat die SZKB mögliche branchen-, bank- und kantonsspezifische Themen aus Branchenanalysen, Nachhaltigkeitsratings, Stakeholderinputs und Medienberichten zusammengestellt und dann durch Fachexperten eine Bewertung und Analyse der Wirkungen vornehmen lassen. Die Einschätzung der Fachexperten, welche Nachhaltigkeitsthemen wesentlich sind, wurde von der Geschäftsleitung verifiziert.

Die SZKB erachtet gemäss erster Einschätzung folgende Nachhaltigkeitsthemen als wesentlich:

  1. Nachhaltigkeit im Finanzierungsbereich 
  2. Nachhaltigkeit im Anlagebereich 
  3. Nachhaltigkeit im Bereich Soziales 
  4. Nachhaltigkeit im Betrieb und bei der Beschaffung 
  5. Gute Unternehmensführung/Governance 
  6. Kunden- und Konsumentenschutz 
  7. Zugang zu Finanzdienstleistungen 
  8. Vertraulichkeit der Kundendaten, Datensicherheit und Datenschutz 
  9. Lokales Engagement, Sponsoring und Partnerschaften

Die SZKB hat einen integrierten, zielorientierten Managementansatz. Der Bankrat definiert die Strategie und die Grundausrichtung der nachhaltigen Entwicklung. Die Strategie dient als Grundlage für die Geschäftspolitik und die Positionierung der Bank in wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Belangen. Sie wird jährlich überprüft.

Im Jahr 2021 hat die SZKB das Thema Nachhaltigkeit in ihre Organisation integriert und eine Stelle «Nachhaltigkeitsverantwortlicher» geschaffen. Diese Stelle ist direkt der Vorsitzenden der Geschäftsleitung unterstellt und wird von Personen aus verschiedenen Fachbereichen unterstützt. Diese Personen bringen ihr spezifisches Fachwissen ein und arbeiten in funktionsübergreifenden Projekten an spezifischen Aktivitäten zu Gunsten der nachhaltigen Entwicklung der SZKB. Die Koordination des gesamten Nachhaltigkeitsmanagements nimmt der Projektausschuss Nachhaltigkeit wahr, welcher sich aus der Vorsitzenden der Geschäftsleitung und einem Geschäftsleitungsmitglied zusammensetzt. Damit ist das Thema Nachhaltigkeit auf oberster Unternehmensebene angesiedelt, was dessen Wichtigkeit unterstreicht.

Die SZKB befindet sich im Aufbau eines ESG Risk Frameworks, dessen initialer  Fokus, wie von der FINMA vorgegeben, auf den Klimarisiken liegt. In diesem Zusammenhang wird ein Set von Indikatoren und Messgrössen zu den Auswirkungen des Klimawandels erarbeitet und etabliert sowie ein Reporting nach anerkanntem Standard sichergestellt.

2022 hat die SZKB erstmals eine Chancen- und Risikenanalyse ihrer klimabezogenen Finanzrisiken im Rahmen eines qualitativen, expertenbasierten Prozesses, gestützt auf die beiden Kategorien «physische Risiken» und «Übergangsrisiken» durchgeführt. Dabei wurde jeder Risikotreiber (zum Beispiel extreme Wetterereignisse oder erhöhte Energiepreise) in Bezug auf seine Auswirkung auf die Geschäftsaktivitäten geprüft sowie das inhärente Risiko beschrieben und qualitativ eingeschätzt. 

Der Klimawandel bietet indes auch Chancen für die SZKB. Diese wurden 2022 ebenfalls erstmals analysiert und bewertet. Die grössten Chancen liegen in der Entwicklung von neuen Produkten und neuen Dienstleistungen zur Erschliessung zusätzlichen Potenzials. 

Physische Gefahren (Raub, Brand, Überflutung, Stromausfall etc.) im Zusammenhang mit den Standorten der Bank oder bezüglich der Sicherstellung der Bankdienstleistungen werden im Rahmen des Business Continuity Management und der Katastrophenvorsorge beurteilt und entsprechende Massnahmen definiert.

 

Schwyzer Kantonalbank
Dr. Olivier Hofmann 
Leiter Nachhaltigkeit 
+41 58 800 21 90 
olivier.hofmann@szkb.ch

Die SZKB pflegt einen aktiven, partnerschaftlichen und auf Offenheit ausgerichteten Umgang mit ihren Anspruchsgruppen. Die wichtigsten Anspruchsgruppen sind: 

  • Kanton (Eigentümer), Bezirke und Gemeinden 
  • Bevölkerung im Kanton Schwyz 
  • Kundinnen und Kunden
  • In- und externe Mitarbeitende 
  • Aufsichtsbehörde und Kantonsparlament
  • Analysten und Medien 
  • Investoren 
  • Lieferanten und Geschäftspartner 
  • Sponsoring-Partner 
  • Verbände und Interessengruppen. 

Die Anspruchsgruppen erwarten von der SZKB eine zeitgemässe und verantwortungsvolle Unternehmensführung sowie die Einhaltung von Gesetzen und Vorgaben. Die Bevölkerung und der Kanton Schwyz erwarten zudem, dass die SZKB unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse der Bevölkerung, der Wirtschaft und der öffentlichen Hand zu einer ausgewogenen und nachhaltigen Entwicklung des Kantons beiträgt. Wachsende Bedürfnisse nach einer Berichterstattung, welche zunehmend auch nicht finanzielle Belange berücksichtigt, haben sodann insbesondere die Aufsichtsbehörden, Analysten, Medien und Investoren.

Es ist absehbar, dass auf die Banken und damit auch auf die SZKB eine Reihe von neuen regulatorischen Anforderungen mit einem Bezug zur Nachhaltigkeit zukommen wird. Die SZKB ist aktuell dabei zu analysieren, wo diesbezüglich welcher Handlungsbedarf besteht und welche Massnahmen bis wann nötig sind. Die entsprechende Roadmap wird mit externer Unterstützung erstellt und bis Mitte 2023 vorliegen. 

So oder so ist vorgesehen, dass die SZKB in den nächsten ein bis zwei Jahren prüfen wird, wie das Risikomanagement zu den finanziellen Auswirkungen des Klimawandels sowie weiteren wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen ausgebaut und weitere Messgrössen aufgebaut werden können. Dazu gehört auch eine Verifikation der 2022 erstmals durchgeführten Chancen- und Risikenanalyse, eine Überprüfung des Risikoframeworks sowie die Integration des ESG-bezogenen Risikomanagements in das unternehmensweite Risikomanagement.