Nach dem Finanzierungsgeschäft ist das Anlagegeschäft das zweitgrösste Geschäftsfeld der SZKB. Im Rahmen ihrer Vermögensverwaltungs- und Anlageberatungstätigkeit kann die SZKB ihre Kundinnen und Kunden beeinflussen, damit Gelder sinnvoll gelenkt und negative Auswirkungen auf Umwelt sowie Gesellschaft vermindert werden. So können beispielsweise mittels Aktien und Obligationen Unternehmen Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, die sich für eine nachhaltige Reduktion des CO₂-Ausstosses einsetzen. Umgekehrt besteht bei Unternehmen gewisser Branchen das Risiko, dass mit den Finanzmitteln wirtschaftliche Tätigkeiten ermöglicht werden, die mit Menschenrechtsverletzungen, Kinderarbeit oder Zwangsarbeit verbunden sind. 

In der Vergangenheit wurde immer wieder die Frage gestellt, ob Anleger nicht auf Rendite verzichten müssen, wenn sie bei ihren finanziellen Entscheidungen neben wirtschaftlichen Faktoren auch soziale, ökologische und gesellschaftliche Aspekte (ESG-Faktoren) berücksichtigen. Diese Frage konnte mittlerweile von der Finanzmarktforschung sowie aufgrund eigener Erfahrungen aus der Praxis mit einem klaren «Nein» beantwortet werden. 

Seit 2009 bietet die SZKB ihren Kundinnen und Kunden Anlageprodukte mit explizitem Nachhaltigkeitsfokus an. Diese «Ethik-Linie» basiert auf einer Kombination aus Best-in-Class-Ansatz (Positivselektion), umfassenden Ausschlusskriterien (Negativselektion) sowie traditioneller Finanzanalyse. Damit gehen die SZKB Ethikprodukte in der Konsequenz ihrer Umsetzung weit über den Branchenstandard hinaus. Das ESG Ranking von ISS ESG bestätigt den strikten Ansatz: Die SZKB Ethikfonds zählen auf globaler Ebene mit der Maximalbewertung von fünf Sternen zu den besten 2% der analysierten Anlagefonds. 

Mittlerweile sollte klar sein: Nachhaltigkeit und Rendite schliessen sich nicht aus. Das Nachhaltigkeitsverständnis der SZKB geht jedoch über die finanzielle Dimension hinaus. Neben einer Optimierung des Risiko-/Renditeverhältnis der Anlagen sollen auch die Werte der SZKB umfassend in den Ethiklösungen berücksichtigt werden. Damit soll die Verantwortung, welche der Bank als Finanzdienstleistungsunternehmen zukommt, aktiv wahrgenommen und ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung im Kanton Schwyz geleistet werden. Aus diesem Grund werden die Nachhaltigkeitskriterien in einem breiten Diskurs festgelegt und in regelmässigen Abständen bankintern überprüft.

Übersicht der SZKB Ausschlusskriterien: Unternehmen

*Ländersicht: Falls ein Ausschlusskriterium verletzt wird, darf keine Investition in entsprechende Staatsanleihen oder andere Staatsfinanzierungen getätigt werden.

Den Kundinnen und Kunden der SZKB steht seit 2009 ein Angebot an nachhaltigen Anlagelösungen zur Verfügung. Dieses wird laufend überprüft und ausgebaut. Zuletzt kamen 2020 spezifische Screening-Dienstleistungen dazu. Mit diesem Dienstleistungsangebot soll das Verständnis für nachhaltige Anlagen aktiv erhöht und die Kundschaft bei der nachhaltigen Ausrichtung ihrer Anlageportfolios unterstützt werden. Diese aktive Unterstützung stellt für die SZKB einen wichtigen Hebel in der Förderung der nachhaltigen Entwicklung dar, da die Komplexität des Themas heute noch relativ hoch ist. Getreu dem Generationenverständnis steht die SZKB ihren Kundinnen und Kunden beratend zur Seite und geht den Weg in eine nachhaltige Zukunft mit ihnen gemeinsam. 

Nachhaltige Anlageprodukte und -dienstleistungen

Nachhaltigkeitskriterien bei konventionellen Anlagen

Bei den konventionellen Anlagen werden zurzeit keine Nachhaltigkeitsstrategien angewandt. Dies ist ein bewusster Entscheid, um den Kundinnen und Kunden die Wahlfreiheit zu lassen, ob sie nach nachhaltigen Kriterien investieren wollen oder nicht. Die Wahrung dieser Wahlfreiheit sieht die SZKB als wichtigen Faktor bei der bedürfnisorientierten Beratung ihrer Kundinnen und Kunden. Nichtsdestotrotz finden ESG-Themen Einzug in die traditionelle Finanzanalyse und dementsprechend in die konventionellen Anlageprodukte, da sich entsprechende Themen immer häufiger in finanziellen Chancen und Risiken materialisieren und somit einen entscheidenden Einfluss auf die Einschätzung der verschiedenen Anlageklassen haben.

Engagement

Die Verantwortung, welche sich aus den nachhaltig anvertrauten Geldern ergibt, ist umfassend wahrzunehmen. Ein wichtiger Schritt dabei sind Engagement-Aktivitäten mit den investierten Unternehmen. 2022 hat die SZKB einen wichtigen Schritt in diesem Bereich gemacht. So werden neu für sämtliche SZKB Ethikfonds aktiv Stimmrechtsempfehlungen abgegeben (Proxy Voting). Diese basieren auf den Vorschlägen eines unabhängigen Stimmrechtsberaters. Damit werden die ESG-Interessen (Umwelt/Soziales/gute Unternehmensführung) der Anlegerschaft bestmöglich wahrgenommen. Die angewandte Abstimmungspolitik, die Abstimmungsrichtlinien sowie das konkrete Abstimmungsverhalten werden transparent auf der SZKB Website publiziert.

Darüber hinaus ist die SZKB seit 2022 Mitglied im Schweizer Verband für nachhaltige Finanzen, Swiss Sustainable Finance (SSF). Mit der Mitgliedschaft will die Bank eine aktive Rolle bei der Entwicklung eines nachhaltigen Finanzplatzes einnehmen und ihr langjährige Know-how in Sachen Nachhaltigkeit einbringen. Damit macht die SZKB einen weiteren wichtigen Schritt in Bezug auf die Wahrnehmung der Unternehmensverantwortung.

Nachhaltiges Gold

Der Schweiz kommt als globale Drehscheibe in der Raffinerie und dem Handel des gelben Edelmetalls eine besondere Rolle zu. Die SZKB setzt konsequent auf Gold aus fairem Handel. Damit engagiert sie sich für einen besseren Schutz von Mensch und Umwelt im Goldbergbau. Seit 2021 werden Goldbarren mit einem Gewicht von einem bis zwanzig Gramm ausschliesslich mit dem Fairtrade-Gütesiegel der Max Havelaar-Stiftung (Schweiz) verkauft. 

Fairtrade leistete im Goldhandel Pionierarbeit und engagiert sich für den besseren Schutz von Mensch und Umwelt im kleingewerblichen Bergbau. Fairtrade-zertifizierte Minen erhalten zusätzlich zum Marktpreis eine Fairtrade-Prämie pro Kilogramm Gold. Diese zusätzlichen Einnahmen werden nach demokratischen Kriterien in die Verbesserung betrieblicher Abläufe sowie in Gemeinschaftsprojekte wie Schulen, Wasserversorgung und Gesundheitszentren investiert. Des Weiteren gibt Fairtrade klare Richtlinien für den Einsatz von Chemikalien zur Goldgewinnung vor. Der Aufbau langfristiger und transparenter Handelsbeziehungen macht zertifizierte Minenorganisationen unabhängig von Zwischenhändlern, was die Eigenverantwortung der Produzenten nachhaltig stärkt. 

Kennzahlen im Anlagebereich

Die Transparenz ist ein weiterer essenzieller Faktor im Bereich der nachhaltigen Anlagen. In Bezug auf ihre hauseigenen Ethiklösungen gibt die SZKB seit jeher ein striktes Transparenzversprechen ab. Dieses bezieht sich auf die gesamte Wertschöpfungskette des Anlageprozesses, von der Definition der Nachhaltigkeitskriterien bis zum finalen Reporting an die Kundschaft. Um dieses Transparenzversprechen einhalten zu können, wird innerhalb der Ethiklösungen ausschliesslich in Direktanlagen investiert.

Im Hauptfokus steht nach wie vor die Performancebetrachtung. Die Performancebetrachtung der Ethikprodukte erfolgt zweidimensional. So wird neben der finanziellen Risiko-/Renditebetrachtung auch die Nachhaltigkeitsleistung der Anlagen gemessen und aktiv kommuniziert. Dies geschieht auf Stufe der Ethikfonds mittels ausgewählten Nachhaltigkeitsfaktoren auf den Fondsfactsheets sowie über einen separaten Klimabericht. Dieser Klimabericht enthält relevante Kennzahlen, um das Klimarisiko des Portfolios sowie der eingesetzten Einzeltitel umfassend einschätzen zu können. 

Über diese spezifischen Reportingaktivitäten hinaus legt die SZKB quartalsweise alle Ethikfondsportfolios bis auf Stufe Einzelunternehmen offen.  

Zusätzlich hat die SZKB ihre Aktivitäten im Bereich Umwelt intensiviert. 2022 hat sie erstmals am freiwilligen Klimaverträglichkeitstest (PACTA 2022; Paris Agreement Capital Transition Assessment) des Schweizer Finanzmarktes, welcher durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU) in Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) durchgeführt wird, teilgenommen. Insgesamt nahmen 133 Finanzinstitute an der Analyse teil. Die Ergebnisse aus dem Klimaverträglichkeitstest geben der SZKB einen ersten Eindruck zur Klimawirkung ihres gesamten Anlageportfolios und bilden die Basis für weiterführende Analysen in diesem Bereich.

Die Mitarbeitenden der SZKB sind das Aushängeschild der Bank gegenüber den Kundinnen und Kunden. Dementsprechend ist die Sensibilisierung der Mitarbeitenden auf das Thema « Anlagen» von entscheidender Bedeutung. Nachdem in der Vergangenheit punktuell Ausbildungseinheiten zum bankspezifischen Nachhaltigkeitsansatz bzw. zur entsprechenden Produktpalette stattgefunden haben, wurden die Ausbildungsaktivitäten im Jahr 2022 stark 
ausgebaut. In der zweiten Jahreshälfte 2022 wurde eine umfassende Ausbildung für alle Mitarbeitenden der SZKB zum Thema «nachhaltige Anlagen» durchgeführt. Es fanden zwölf Präsenzschulungen für 180 Mitarbeitende im Front-Bereich sowie drei Online-Webinare mit über 380 Teilnehmenden aus dem Backoffice-Bereich statt. Dadurch wurde das Verständnis für die SZKB Ethiklösungen auf breiter Front erhöht.

Das Thema Nachhaltigkeit wird im Anlagegeschäft weiter an Bedeutung gewinnen. Dies beweisen nicht nur die neuesten Direktiven des Regulators, sondern auch die Bestrebungen von diversen anderen Anspruchsgruppen. Erst im Juni 2022 hat die SBVg mit einer Richtlinie Mindestvorgaben für den Einbezug von Nachhaltigkeitspräferenzen und -risiken bei der Anlageberatung und in der Vermögensverwaltung festgelegt. Diese sind bis am 31. Dezember 2023 für Neukundschaft und bis am 31. Dezember 2024 auch für bestehende Kundinnen und Kunden umzusetzen. Die SZKB begrüsst diesen Schritt, wird die entsprechenden Massnahmen mittragen und sieht in erster Linie Chancen in dieser Entwicklung.