Über Steuern, Referenzzinssatz und Digitalisierung
Über 70 Personen besuchten die Treuhändertagung der Schwyzer Kantonalbank (SZKB) im Seedamm Plaza in Pfäffikon. Markus Beeler, Vorsteher Steuerverwaltung des Kantons Schwyz, Philipp Betschart, Leiter Produktmanagement Finanzieren der SZKB und Simon Amrein, Senior Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ informierten über die Steuerwelt im Kanton Schwyz, den neuen Referenzzinssatz SARON und über die Digitalisierung in der Bankbranche.
Die Schwyzer Kantonalbank lud am Donnerstagabend, 21.11.2019 ins Seedamm Plaza in Pfäffikon zur Treuhändertagung ein. Lukas Camenzind, Mitglied der Geschäftsleitung der SZKB, begrüsste die Besucher der Veranstaltung.
Im Eröffnungsreferat beleuchtete Markus Beeler, Vorsteher Steuerverwaltung des Kantons Schwyz, verschiedene gesetzliche Änderungen im Detail. Unter anderem informierte er über die Umsetzung der Unternehmenssteuerreform (STAF) im Kanton Schwyz sowie die Anpassungen beim Abzug für Liegenschaftskosten aufgrund des Energiegesetzes des Bundes. Diese Bestimmungen treten ab 2020 in Kraft. Weiter machte er einen Ausblick auf die erst geplante Neuregelung zur Besteuerung der digitalisierten Wirtschaft, die auf internationaler Ebene im Gang ist. Nach Ausführungen zu aktuellen IT- und Organisationsprojekten der Steuerverwaltung erläuterte Markus Beeler zum Schluss noch einige Fälle aus der Steuerpraxis.
Im zweiten Teil zeigte Philipp Betschart, Leiter Produktmanagement Finanzieren der SZKB, die Entwicklung des LIBOR (London Interbank Offered Rate) seit der Initiierung im Jahre 1984 auf. Manipulationen dieses Referenzzinssatzes führten dazu, dass sich im Jahr 2013 eine nationale Arbeitsgruppe dem Thema annahm und sich für die Forcierung des Schweizer SARON (Swiss Average Rate Overnight) stark machte. Er wies auf die Vorteile des SARON als Referenzzinssatz hin und erläuterte im Detail, welche Auswirkungen die Systemumstellung auf die Beteiligten hat. Er ist zuversichtlich, dass der SARON viele Vorteile bringen wird.
Im Abschlussreferat kam Simon Amrein, Senior Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ, zu Wort und beantwortete die Frage: «Wie sieht es mit der Digitalisierung und deren Relevanz für die Banken aus?» Zu Beginn seines Referats erläuterte er die Hauptherausforderungen einer Retailbank im heutigen Umfeld. Die positive Nachricht vorab: Die SZKB ist aus Kennzahlen-Sicht die zweitbeste Retailbank der Schweiz. Anhand des Fremdkapitalmarktes für KMU führte er die Unterschiede des Zinsdifferenzgeschäfts von klassischen Banken im Vergleich zu einer gebührenbasierten Plattform aus. Er kommt zum Schluss, dass substanzielles Wachstum bei den Marketplace Lending Plattformen realistisch ist - sofern das Pricing bei KMU-Krediten gleich attraktiv oder attraktiver ist.
Im Anschluss an die abschliessende Fragerunde lud Lukas Camenzind die Besucher zum Apéro ein. Die engagierten Diskussionen zeigten, dass die Themen bewegen und interessieren.
