Schwächephase in Sicht

Publiziert
November 2022
Themen
Fokus 02/2022 Prognosen

Nach einem robusten Wachstum 2022 wird sich die Schwyzer Wirtschaftsleistung 2023 deutlich abschwächen.

 

Die Schwyzer Wirtschaft befindet sich aktuell noch in einer Expansionsphase, die sowohl von der Industrie als auch von den Dienstleistungsbranchen getragen wird. Für das kommende Jahr erwartet BAK Economics einen Rückgang des Schwyzer Bruttoinlandsprodukt um 0.4 %.

Das Schwyzer Baugewerbe entwickelt sich 2022 weniger dynamisch als erwartet. Im Hochbau und im Baunebengewerbe wird sogar mit einem Rückgang gerechnet. Auf der anderen Seite ist die Dynamik im Tiefbau und in der Immobilienverwaltung überdurchschnittlich gut. 2023 ist mit einer leichten Erholung im Bau zu rechnen. 

Das knappe Angebot sorgt auch in der Schwyzer Holzindustrie für hohe Preise. Das Schwyzer Holz wird fast ausschliesslich innerhalb Europas verkauft. Dank der hohen Nachfrage wächst die Branche kräftig. 2023 muss jedoch mit einer deutlichen Abschwächung gerechnet werden.

Grafische Darstellung des Schwyzer BIP sowie prognostizierte Veränderung der einzelnen Branchen im Kanton Schwyz 2023

Prognostizierte Veränderung der einzelnen Branchen im Kanton Schwyz 2023 gegenüber dem Vorjahr.

Die Tourismuswirtschaft im Kanton Schwyz ist nicht so stark auf ausländische Gäste ausgerichtet. Deshalb erreichte sie Ende 2021 rund 75 % des Wertschöpfungsniveaus von vor der Corona-Krise. Insgesamt wird 2022 mit einem unterdurchschnittlichen Tourismuswachstum gerechnet, da die einheimischen Touristen wieder vermehrt ins Ausland reisen.

Innerhalb der Nahrungs- und Genussmittelindustrie gibt es unterschiedliche Entwicklungen. Während die Exporte von Lebensmitteln deutlich nachliessen, kam es bei den Getränken zu einem kräftigen Anstieg. Im kommenden Jahr wird die energieintensive Branche die hohen Energiepreise zu spüren bekommen. Dies führt sogar zu einem Rückgang der Bruttowertschöpfung.

Nachdem es in der Schwyzer Investitionsgüterindustrie 2021 zu einer kräftigen Erholung kam, wurde die positive Entwicklung in diesem Jahr wieder abgewürgt. Die grossen Unsicherheiten auf den Weltmärkten führten zu starken Nachfrageeinbussen. Insgesamt liegt das Wachstum bei +0.8 %. Im kommenden Jahr ist keine Verbesserung zu erwarten.

Die Handelsbranche musste aufgrund der steigenden Preise im Grosshandel ein Rückgang der  Handelstätigkeit hinnehmen, weshalb auch 2022 eine negative Wachstumsentwicklung resultiert. Im Detailhandel ist mit einer Stagnation auf hohem Niveau zu rechnen. 2023 wird sich die Lage leicht verbessern.

(Dieser Artikel ist in der Ausgabe 02/2022 unseres KMU-Magazins FOKUS erschienen. Das Magazin erscheint zweimal jährlich und richtet sich speziell an Gewerbetreibende sowie Firmen und vereint aktuelle Themen, Firmenportraits, Erfolgsgeschichten oder auch Serviceleistungen.)