Schwyzer KMU: Industrie optimistischer

Publiziert
Mai 2023
Themen
Fokus 01/2023 Prognosen

Zum ersten Mal seit Beginn der Erhebung stehen die Zeichen bei der Industrie auf Wirtschaftswachstum.

 

Die SZKB hat in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Wirtschaft im dritten Quartal 2022 einen Indikator ins Leben gerufen: den sogenannten Purchasing Managers’ Index (PMI). Der PMI zeigt die wirtschaftliche Lage der Schwyzer KMU und was sie am meisten beschäftigt.

In den ersten Erhebungen bewegten sich die PMI-Zahlen des Kantons Schwyz im Gleichschritt mit der gesamtschweizerischen Wirtschaft. Im ersten Quartal 2023 zeigt sich jedoch ein anderes Bild: Der Industriesektor liegt mit 52,2 Punkten erstmals seit der Erhebung in der Wachstumszone. Die KMU aus dem Dienstleistungssektor vermelden dagegen nur noch ein schwaches Wachstum. Neben den hohen Einkaufspreisen belastet die Firmen die schwächere Auftragsdynamik.

 

Industrie mit höherem Auftragsbestand

Im Gegensatz zur Schweizer Industrie vermeldet der Schwyzer Industriesektor ein Wirtschaftswachstum. Basis dafür ist vor allem der höhere Auftragsbestand (56,0), daneben profitieren die Firmen von der Normalisierung bei den Lieferfristen (56,6). Die Einkaufspreise (68,1) belasten weiterhin, was sich auch in der geschrumpften Einkaufsmenge (47,6) zeigt. Kaum verändert haben sich die Lagerbestände der Fertigfabrikate (50,0) und die Beschäftigung (50,6).

Charts des PMI für den Industrie- und Dienstleistungssektor

Dienstleister erhöhen die Preise

Die Schwyzer Dienstleister spüren aktuell das unsichere Wirtschaftsumfeld. So wurde die Produktion im ersten Quartal 2023 zurückgefahren (47,1). Ausserdem fiel der Auftragseingang (49,8) knapp unter die Wachstumsschwelle, und auch der Auftragsbestand (50,0) liegt tiefer als im Vorquartal. Weiterhin können die KMU die Verkaufspreise (67,6) erhöhen, allerdings belasten die anhaltend steigenden Einkaufspreise (77,6) die Margen. Die Beschäftigung wächst (54,1), was Zuversicht ausdrückt. Gesamthaft kommt der PMI auf der Wachstumsschwelle bei 50,0 Punkten zu liegen.

 

Schwyzer KMU robust

Die weltwirtschaftlichen Turbulenzen betreffen auch die Unternehmen im Kanton Schwyz. So stellt etwa die Teuerung im Einkauf die KMU vor die Herausforderung, durch höhere Verkaufspreise oder effizientere Prozesse ihre Margen zu verteidigen. Andererseits ist die Nachfrage derzeit von geopolitischen Unsicherheiten und der inflationsbedingt geringeren Kaufkraft von Konsumenten betroffen. Entlastung bietet die Normalisierung der Lieferketten: Aufgrund der Pandemie war die Verfügbarkeit zahlreicher Produkte lange eingeschränkt und mit Preisaufschlägen verbunden. Der PMI Kanton Schwyz zeigt jedoch, dass die Unternehmen mit diesen wechselnden Herausforderungen umgehen können. Die wirtschaftliche Stimmung im Kanton ist zwar nicht euphorisch, aber robust. Und dass die Schwyzer KMU ihre Beschäftigung ausbauen, ist ein klares Zeichen von Optimismus.

 

(Dieser Artikel ist in der Ausgabe 01/2023 unseres KMU-Magazins FOKUS erschienen. Das Magazin erscheint zweimal jährlich und richtet sich speziell an Gewerbetreibende sowie Firmen und vereint aktuelle Themen, Firmenportraits, Erfolgsgeschichten oder auch Serviceleistungen.)