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Erster Lohn: So hast du dein Geld ohne Stress im Griff

Autor
Nadja Schubiger
Nadja Schubiger
Leiterin Basiskunden
Publiziert
September 2025

Endlich dein eigenes Geld! Jetzt heisst es: geniessen – aber auch lernen, wie du den Überblick behältst, damit es easy für alles reicht.

Der Monat ist noch nicht zu Ende, aber das Geld auf dem Konto schon fast aufgebraucht? Laut einer Studie von Deloitte lebt über die Hälfte der Schweizer Gen Z «von Lohn zu Lohn» und hat Mühe, sich das Geld schlau einzuteilen. Mach’s smarter – für mehr Durchblick und weniger Stress!


Die Basics fürs erste Einkommen

Damit du deinen ersten richtigen Lohn im Griff hast, solltest du die wichtigsten Grundlagen kennen – von der Lohnabrechnung über Fixkosten bis hin zu Sparzielen und dem «Notgroschen».


Lohnabrechnung verstehen

In deinem (Lehrlings-)Vertrag steht der Bruttolohn, auf dem Konto landet Ende Monat aber der Nettolohn. Der Grund: Du zahlst Abzüge für AHV, IV, ALV oder auch die Pensionskasse. Keine Ahnung, was das alles heissen soll? In unserem Mini-Glossar entschlüsseln wir die verschiedenen Begriffe auf deinem Lohnausweis.

Nadja Schubiger, Leiterin Basiskunden
«Im ersten Moment ist es natürlich uncool, dass ein Teil von deinem Lohn weggeht. Das ist aber wichtig, weil du so für den Ernstfall abgesichert bist: zum Beispiel wenn du einen Unfall hast, deinen Job verlierst und langfristig auch fürs Alter.»
Nadja Schubiger, Leiterin Basiskunden

Fixkosten einplanen

Mach dir eine Liste deiner fixen Ausgaben wie:

  • Handy
  • ÖV-Abo
  • Streaming-Dienste
  • Versicherungen

Falls du noch keine Erfahrung mit den echten Kosten hast, frag deine Eltern oder andere Erwachsene um Rat – viele junge Menschen sind überrascht, wie schnell sich zum Beispiel Handyabos, Versicherungen und andere monatliche Ausgaben summieren.

Wenn du noch bei deinen Eltern wohnst, zahlst du von deinem ersten Lohn vielleicht auch ein sogenanntes «Kostgeld» fürs Wohnen und Essen.

Am besten stellst du ein Budget auf, planst also, wie viel Geld du im Monat für welche Dinge brauchst. Mit dem Budgetrechner «Finance Buddy» von unserem Partner MoneyHaxx geht das besonders leicht.

Beträge, die nicht monatlich abgerechnet werden, teilst du durch die Anzahl Monate – so gehen sie nicht vergessen. Zum Beispiel: halbjährliche Versicherungsprämie geteilt durch 6 = der nötige Monatsbetrag.

Wichtig: Vergiss nicht die Steuern! Steuern zahlen fällt in der Regel erst nach der Ausbildung an, aber es ist gut, jetzt schon zu wissen: Wenn du einen Schweizer Pass (oder C-Ausweis) hast, gehen diese nämlich nicht automatisch von deinem Lohn weg. Mit dem Steuerrechner der Eidgenössischen Steuerverwaltung kannst du berechnen, wie viel du ungefähr einplanen solltest.

Besonders smart: Überweise das Geld für die Fixkosten inkl. Steuern direkt nach Lohneingang per Dauerauftrag an den Empfänger oder parkiere es auf einem separaten Sparkonto, bis die Rechnung kommt. So ist auf deinem Privatkonto auch wirklich nur Geld, das du ausgeben darfst.

Notgroschen aufbauen

Eigentlich geht alles plus-minus auf … Doch auf einmal geht das Velo kaputt oder ein Arztbesuch lässt sich nicht vermeiden. Damit dich ungeplante Kosten nicht aus der Ruhe bringen, legst du dir einen Notgroschen an: Zwei bis drei Monatslöhne sind ein guter Richtwert für den Start.

Tipp unserer Expertin: «Wenn du direkt nach dem Lohneingang jeden Monat einen festen Betrag beiseitelegst, hast du deinen Notgroschen schneller zusammen als du denkst.»


Sparziele festlegen

Wenn der erste Lohn auf dem Konto eingeht, willst du dir erst mal etwas gönnen – und das ist auch voll okay! Doch du weisst auch, dass du irgendwann ein neues Handy brauchst. Und die nächsten Ferien sind wahrscheinlich auch schon in Planung. Ausserdem hast du vielleicht auch längerfristige Ziele wie die Autoprüfung oder die erste eigene Wohnung.

Damit du dir auch in Zukunft Wünsche erfüllen kannst, legst du am besten schon heute Geld zur Seite. Besonders einfach geht’s mit einem monatlichen Dauerauftrag, zum Beispiel 10 oder 20% von deinem Lohn (oder was eben drinliegt bei dir).

«Wenn du regelmässig kleinere Beträge zur Seite legst, fällt dir gar nicht wirklich auf, dass was fehlt – und du hast am Ende trotzdem gut was angespart», meint unsere Expertin Nadja Schubiger, Leiterin Basiskunden.

Auch in Zukunft finanziell gut aufgestellt

Wenn du einen ersten richtigen Lohn bekommst, auf den du ab deinem 18. Geburtstag AHV-Beiträge bezahlst, darfst du erstmals in die Säule 3a einzahlen. Das ist die private Vorsorge, die dafür sorgt, dass du im Alter deinen gewünschten Lifestyle halten kannst.

Nachteil: Das Geld ist erst mal ziemlich lange nicht verfügbar, das ist nämlich die sogenannte «gebundene Vorsorge». Vorteil: Du hast später mehr Geld zur Verfügung – und sparst durch die Einzahlungen heute Steuern auf dein Einkommen.

Tipp unserer Expertin: «In unserer REDy-Welt kannst du Bonuspunkte sammeln und in Säule-3a-Guthaben umwandeln. So baust du schon mal Vermögen für später auf, ohne dass heute etwas von deinem Lohn weggeht.»


Vom Sparen zum Investieren

Dein Notgroschen ist auf dem Level, wo du ihn haben willst? Dann kannst du vielleicht darüber nachdenken, ein bisschen was zu investieren. Damit meinen wir nicht Krypto oder Start-ups, sondern eine safe Geldanlage, die dein Vermögen stärker anwachsen lässt, als das auf einem Sparkonto der Fall wäre.

Ein Fondssparplan ist der ideale Einstieg. Du brauchst dafür nämlich kein Finanzwissen und kannst schon ab CHF 20 im Monat loslegen – und so langfristig dein Geld vermehren. Ohne Aufwand, ohne Stress.

Der Trick: Je früher du anfängst, desto stärker profitierst du.

«Glückwunsch zu deinem ersten Lohn!»

Das erste Mal richtig Geld auf dem Konto – ein mega Gefühl und auf jeden Fall ein Grund zum Feiern. Also geniess diesen Erfolg und gönn dir! Nächster Schritt: das Geld längerfristig gut im Griff haben, damit du dir auch in Zukunft das leisten kannst, was dir wichtig ist.

Wir helfen dir gerne dabei, erzähl uns einfach mal von deinem Leben.

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Noch mehr Tipps, Tools & Hacks fürs erste eigene Geld

Du und/oder deine Eltern wollen noch besser verstehen, wie du gut mit deinem Geld umgehen und das meiste draus machen kannst? Dann checkt mal diese Links und Tools aus:


Mini-Glossar zur (ersten) Lohnabrechnung

Dich wichtigsten Begriffe rund um die Abzüge auf deiner Lohnabrechnung erklärt.

AHV steht für Alters- und Hinterlassenenversicherung. Die sogenannte «1. Säule» des Schweizer Vorsorgesystems sorgt dafür, dass du im Alter eine Grundrente erhältst (resp. deine Angehörigen im Todesfall eine Hinterbliebenenrente). Dafür zahlen du und dein Arbeitgeber jeden Monat einen kleinen Betrag ein.

IV heisst Invalidenversicherung. Sie springt ein, wenn du durch Krankheit oder Unfall nicht mehr arbeiten kannst. Auch hier geht jeweils ein kleiner Beitrag von dir und deinem Arbeitgeber hin.

ALV bedeutet Arbeitslosenversicherung. Sie unterstützt dich, falls du einmal arbeitslos wirst. Dein Beitrag wird automatisch direkt vom Lohn abgezogen, auch dein Arbeitgeber zahlt für dich mit.

Das ist die sogenannte «2. Säule», die berufliche Vorsorge. Dein Arbeitgeber und du zahlen gemeinsam Beiträge ein. Dieses Geld wird für deine Rente im Alter zurückgelegt – zusätzlich zur AHV. Je nach Einkommenshöhe kann es aber sein, dass du noch keine Beiträge an die 2. Säule leistest.

Sie deckt Kosten ab, wenn du durch einen Unfall nicht mehr arbeiten kannst oder medizinische Hilfe brauchst. Dein Arbeitgeber meldet dich an, die Prämien werden je nach Vertrag ganz oder teilweise vom Lohn abgezogen.

Wenn du keinen Schweizer Pass (oder C-Ausweis) hast, wird die Steuer direkt vom Lohn abgezogen. Das heisst dann Quellensteuer. Wie viel genau, hängt von deinem Einkommen und deiner persönlichen Situation ab (zum Beispiel der Konfession).

In diesem Artikel erwähnt