Geld anlegen für Kinder: gemeinsam für eine starke finanzielle Zukunft

Autor
Jörg Schnellmann
Jörg Schnellmann
Leiter Beratungsbank Lachen
Publiziert
August 2025

Geld fürs Kind zurücklegen und es gleichzeitig für den bewussten Umgang mit Geld sensibilisieren: ein Wunsch vieler Eltern. Doch wie gelingt das am besten – und ab wann lohnt sich das Investieren?

Mehr als die Hälfte der Eltern in der Schweiz beginnt bereits im ersten Lebensjahr des Kindes, Geld für den Nachwuchs zur Seite zu legen. Der Klassiker: das Sparkonto. Doch heutzutage gibt es weit interessantere Möglichkeiten, Vermögen aufzubauen. Wir zeigen Ihnen, warum Anlegen das neue Sparen ist und wie Sie das Thema gemeinsam mit Ihrem Kind angehen. Damit Ihr Kind auch in Sachen Finanzbildung ideal aufgestellt ist.


Warum sollten wir das Geld unseres Kindes anlegen – statt es nur zu sparen?

Wer Geld für sein Kind einfach nur auf dem Sparkonto parkiert, verliert langfristig Kaufkraft. Wird es hingegen clever angelegt, kann es über die Jahre wachsen. Und mit der richtigen Strategie ist das Investieren nicht weniger sicher als klassisches Sparen.


«Parkiertes» Geld verliert mit der Zeit an Wert

Aufgrund der Inflation verliert Geld mit den Jahren an Wert, denn der Zins auf dem Sparkonto ist meist geringer als die allgemeine Teuerung. Beispiel: Ein Glacé kostete früher CHF 2, heute CHF 3–4. Das gleiche Geld reicht also für weniger. Wer nur spart, ohne das Geld zu vermehren, hat deshalb auf lange Sicht einen Nachteil.


Angelegt kann sich das Geld vermehren

Wenn Sie Geld langfristig anlegen, können Sie es dagegen nicht nur erhalten, sondern meist auch vermehren. Der Grund: Im Vergleich zu Sparkonten bringen breit gestreute Geldanlagen wie Fonds über mehrere Jahre meist deutlich mehr Ertrag.

Beim Investieren für Kinder ist besonders der lange Anlagehorizont ein grosses Plus, wie Jörg Schnellmann, Leiter Beratungsbank, erklärt: «Vermögen, das für Kinder aufgebaut wird, kann oft über viele Jahre ‹arbeiten›, bevor darauf zugegriffen wird. Damit ist es ideal fürs Anlegen geeignet. Je früher Sie starten, desto mehr kann daraus werden.»

Mit der richtigen Strategie ist Investieren nicht weniger sicher

Viele Eltern fürchten, dass Investieren zu riskant sei, vor allem, wenn es ums Geld der Kinder geht. Doch diese Sorge ist oft unbegründet, so unser Experte: «Investieren wird häufig mit ‹an der Börse spekulieren› gleichgesetzt. Das ist aber absolut nicht der Fall, wenn man das Geld regelmässig, langfristig und diversifiziert anlegt – beispielsweise in Fonds.»

Denn wer beispielsweise monatlich investiert (Stichwort: Durchschnittskosteneffekt) und die Anlagen breit streut, gleicht Kursschwankungen mit der Zeit aus. Und: Je länger das Geld angelegt bleibt, desto stärker wirkt es sich aus, wenn Erträge direkt wieder investiert werden (eine Art «Zinseszinseffekt»).

Ein Blick auf die vergangenen Jahre zeigt: Auch wenn es zwischenzeitlich bergab ging mit dem Kurs, lag die Rendite langfristig meist deutlich über der Verzinsung auf klassischen Sparkonten.

Jörg Schnellmann, Leiter Beratungsbank Lachen
«Das Anlegen schützt das Vermögen Ihres Kindes vor Wertverlust und ist damit eigentlich sicherer als das Sparen auf einem Sparkonto.»
Jörg Schnellmann, Leiter Beratungsbank Lachen

Renditeentwicklung der verschiedenen Anlagestrategien

Renditeentwicklung der verschiedenen Anlagestrategien
Anmerkung: Die vergangene Renditeentwicklung ist kein verlässlicher Indikator der zukünftigen Entwicklung, diese kann stark von den historischen Daten abweichen. Die verwendeten Zahlen basieren auf tatsächlich erzielten Werten von Kundenportfolios. Sämtliche Performancezahlen sind jeweils nach Abzug von Gebühren und um die Inflation bereinigt.

Mini-Glossar: Finanzbegriffe kinderleicht erklärt

Der Anlagehorizont beschreibt, wie lange das Geld investiert bleiben soll. Je länger das Geld investiert bleibt, desto mehr kann es an Wert zulegen und desto weniger fallen kurzfristige Schwankungen ins Gewicht.

Wenn man regelmässig investiert, kauft man mal zu günstigeren, mal zu höheren Kursen – das gleicht sich mit der Zeit aus. So steigt man nicht auf einmal zu einem ungünstigen Zeitpunkt ein. Das reduziert das Risiko und macht das Anlegen einfacher.

Diversifikation bedeutet: Das Geld wird auf verschiedene Anlagen verteilt. So setzt man nicht «alles auf eine Karte». Wenn eine Anlage mal nicht gut läuft, gleichen die anderen das oft aus. Das senkt das Risiko. Durch die Anlage in einen Anlagefonds kann man besonders einfach diversifizieren.

Ein Fondssparplan erlaubt es, regelmässig (zum Beispiel jeden Monat) einen bestimmten Betrag in einen Fonds zu investieren. So baut man Schritt für Schritt Vermögen auf – ohne Aufwand und ohne viel von Finanzen verstehen zu müssen.

Ein Fonds ist wie ein grosser Topf, in den viele Leute Geld einzahlen. Dieses Geld wird in verschiedene Anlagen (zum Beispiel Aktien oder Obligationen) investiert. So kann man auch mit kleinen Beträgen breit gestreut – und damit möglichst sicher – Geld anlegen.

Inflation bedeutet, dass alles mit der Zeit teurer wird. Was heute CHF 2 kostet, kann in ein paar Jahren CHF 3 oder mehr kosten. Das Geld verliert also an Kaufkraft – man kann sich später weniger dafür leisten.

Die Rendite ist der Ertrag, den man aus einer Geldanlage erhält, zum Beispiel durch Kursgewinne. Sie zeigt also, wie stark sich das Geld vermehrt hat.

Ein Sparkonto ist ein spezielles Konto, auf dem man Geld sicher «parkieren» kann. Meistens erhält man dafür Zinsen. Das Vermögen wächst unter dem Strich jedoch häufig kaum, denn durch die Inflation verliert das Geld mit der Zeit an Wert.

Der Zinseszinseffekt erklärt, wie Geld wächst: Nicht nur das ursprüngliche Kapital bringt Zinsen, sondern auch die ausgeschütteten Zinsen selbst werden wiederum verzinst. Bei Anlagelösungen wird zwar kein klassischer Zins gezahlt, der Effekt ist aber derselbe: Die Rendite wird reinvestiert und lässt das Vermögen so noch stärker anwachsen.

So legen Sie erfolgreich für oder mit Ihrem Kind Geld an


Schritt 1: Sparziel oder regelmässigen Betrag festlegen

Überlegen Sie zu Beginn, ob Sie (zusammen mit dem Kind) auf ein konkretes Ziel sparen möchten – etwa die Autoprüfung, ein Austauschjahr oder das Mietzinsdepot der ersten eigenen Wohnung. Daraus lässt sich ein monatlicher Betrag ableiten, mit dem Sie dieses Ziel bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erreichen.

«Falls Sie noch kein bestimmtes Sparziel haben, fragen Sie sich: ‹Wie viel kann und will ich monatlich fürs oder mit dem Kind zur Seite legen?› Auch kleinere Beträge summieren sich über die Jahre», betont unser Experte Jörg Schnellmann. 

Ältere Kinder können Sie dabei aktiv einbeziehen, etwa mit einem fixen Anteil vom Sackgeld, Jugendlohn oder ersten Lohn. Auch Geldgeschenke lassen sich gut nutzen. So entsteht nicht nur Vermögen, sondern auch ein Verständnis für Sparziele und die Unterschiede zwischen klassischem Sparen für kurzfristige Wünsche wie die nächsten Ferien und langfristigem Anlegen für grössere Lebensziele wie beispielsweise ein Auto.

Schritt 2: Investitionskonto und Fondssparplan einrichten

Wählen Sie ein passendes Produkt, das zum Alter und Anlageziel Ihres Kindes passt. Besonders einfach und sicher sind spezielle Fondssparpläne für Kinder und Jugendliche. Bei der SZKB sind das:

Lassen Sie sich beraten, welche Anlagestrategie mit Blick auf Risiko und Ihre Prioritäten (zum Beispiel Nachhaltigkeit) für Sie passt. Ab etwa 12 Jahren kann es sich lohnen, das Kind aktiv einzubeziehen – und gemeinsam über Chancen, Risiken und Kursschwankungen zu sprechen. Und darüber, wie das investierte Geld etwas bewirken kann.

Gut zu wissen: Das Investitionskonto kann auf den Namen Ihres Kindes lauten, wird jedoch bis zur Volljährigkeit von Ihnen verwaltet. Je nach Alter und Reife des Kindes können Sie ihm über das Online-Banking Einblick und gewisse Zugriffsrechte geben. Am besten lassen Sie sich dazu bei Ihrer Bank beraten.


Schritt 3: Regelmässig einzahlen

Wir empfehlen Ihnen, einen Dauerauftrag einzurichten, damit das Sparziel nicht im Alltag untergeht. Mit älteren Kindern oder Jugendlichen vereinbaren Sie dazu idealerweise einen festen Sparbetrag, der direkt nach Eingang vom Sackgeld, Jugendlohn oder ersten Lohn in den Fondssparplan fliesst.

Zusätzlich können natürlich jederzeit Geldgeschenke von Götti/Gotti, Grosseltern etc. beigesteuert werden. «Wichtig ist, dass Sie Ihr Kind ab einem gewissen Alter in diese Entscheide miteinbeziehen. So lernt es noch besser, zwischen direktem Ausgeben und Sparen zu unterscheiden», empfiehlt unser Experte.


Schritt 4: Den Fortschritt gemeinsam verfolgen

Insbesondere, wenn Sie gemeinsam mit dem Kind anlegen: Schauen Sie sich regelmässig (zum Beispiel alle sechs Monate oder einmal im Jahr) den Kontostand und die Entwicklung des Vermögens an. Zeigen Sie, was bereits erreicht wurde: «Schau, dein Vermögen ist schon auf Betrag X angewachsen – das sind X Franken mehr als nur die Einzahlungen!»

Wichtig dabei: Nicht in Panik verfallen, wenn das Vermögen aufgrund von Kursschwankungen temporär abnimmt.

Der Schlüssel zum Investment-Erfolg? Ruhe bewahren

Wenn die Kurse mal sinken, sieht das Guthaben auf den ersten Blick vielleicht kleiner aus, aber das ist noch kein realer Verlust. Erst wenn man bei tieferen Kursen verkauft, hat man den Verlust realisiert.

Wer ruhig bleibt und das Geld investiert lässt, gibt dem Investment Zeit, sich zu erholen. Die Erfahrung hat gezeigt: Langfristig steigen die Kurse meist wieder, insbesondere wenn man diversifiziert angelegt hat.

«Besonders beim Anlegen mit Kindern ist das eine wichtige Lektion. So lernen sie: Man muss nicht auf jeden Trend reagieren, manchmal ist Abwarten die bessere Strategie. Beim Anlegen wird Geduld wird in den meisten Fällen belohnt.» – Jörg Schnellmann, Leiter Beratungsbank Lachen

Schritt 5: Das Konto übergeben und erste Träume erfüllen

Wenn das Konto bereits auf den Namen des Kindes geführt wird, geht es bei Volljährigkeit offiziell an die junge erwachsene Person über – mit allen Rechten und Pflichten. «Dies ist ein guter Moment für ein Beratungsgespräch bei der Bank. So können wir alles in Ruhe gemeinsam anschauen und Fragen beantworten. Der junge Mensch lernt, Verantwortung für die eigenen Finanzen zu übernehmen», erklärt Jörg Schnellmann, Leiter Beratungsbank Lachen.

War das Konto bisher auf Ihren Namen eingetragen, können Sie entscheiden, ob Sie es an Ihren Nachwuchs übertragen oder noch in Ihrem Namen weiter sparen möchten. «Bei der SZKB machen wir die Übergabe schön feierlich mit einer Urkunde. Ein ganz besonderer Moment für die schenkende wie auch die beschenkte Person», erklärt unser Experte.

So oder so hat die nächste Generation eine gute Grundlage, um systematisch weiter Vermögen aufzubauen. Oder vielleicht ist das erste grosse Sparziel bereits erreicht? Dann wird der entsprechende Betrag entnommen und der Traum vom Führerausweis, Auslandsaufenthalt oder der ersten eigenen Wohnung geht in Erfüllung.

Sparschwein
Kabi-/REDy-Fondssparplan: gemeinsam mit dem Vermögen wachsen

Mit dem Kabi-/REDy-Fondssparplan investieren Sie schon ab CHF 20 pro Monat für und mit Ihrem Kind/Jugendlichen – und legen gemeinsam den Grundstein für spätere Wünsche und Ziele.

Kabi-Fondssparplan entdecken

REDy-Fondssparplan entdecken

Finanzielle Bildung als Grundlage fürs gemeinsame Sparen und Anlegen

Finanzwissen lässt sich von klein auf vermitteln – je nach Alter in kleinen oder grösseren Schritten.


Der Einstieg: Kinderkässeli, Sackgeld und erste Sparziele

Sobald Kinder erstes eigenes Geld haben, beginnt die Lernreise: Reden Sie über Wünsche, zeigen Sie den Unterschied zwischen Ausgeben und Sparen auf und setzen Sie gemeinsam erste kleine Sparziele, etwa für ein Spielzeug. Portemonnaie, Sparkässeli und ein erstes eigenes Konto machen den Umgang mit Geld – insbesondere dem ersten Sackgeld – greifbar.

Tipp unseres Experten: «Zeigen Sie Ihrem Kind, wie man Beträge aufs Kindersparkonto einzahlt, wie sich der Kontostand verändert und wie man es wieder abhebt. So lernt es, dass das Geld nicht einfach vom Automaten ausgespuckt wird, wenn kein Guthaben vorhanden ist.»


Der nächste Schritt: Jugendlohn, Budgetieren und grössere Träume

Etwa ab der Oberstufe kann ein Jugendlohn als Nachfolger vom Sackgeld sinnvoll sein: Das Kind erhält einen monatlichen Betrag für fixe Ausgaben – am besten inklusive Sparanteil. So lernt es, sich das eigene Geld einzuteilen. Grössere Wünsche wie ein spezielles Velo oder eine Reise machen das Thema greifbar und motivieren zum Dranbleiben.

Tipp unseres Experten: «Nicht alle Kinder sind gleich stark an Geld und Finanzen interessiert. Wenn Sie aber herauskitzeln, welche Wünsche sich ihr Kind gerne erfüllen würde, haben Sie den idealen Türöffner: Denn so wird das Thema Geld und Sparen plötzlich greifbar und attraktiv.»


Der erste eigene Lohn: zwischen Freiheit, Verantwortung und Weitblick

Der erste Lohn fühlt sich oft wie neu gewonnene Freiheit an und weckt verständlicherweise auch den Wunsch, sich etwas zu gönnen. Umso wichtiger ist es, junge Menschen in dieser Phase weiter zu begleiten: beim bewussten Umgang mit grösserem Einkommen, beim Planen von Ausgaben und beim Überlegen, was sinnvoll ist – für heute und morgen.

Tipp unseres Experten: «Begleiten Sie Ihr Kind weiterhin im Umgang mit Geld, aber geben Sie auch Raum für eigene Erfahrungen. Nur so entsteht Selbstwirksamkeit und das nötige Rüstzeug für ein finanziell verantwortungsbewusstes Erwachsenenleben. Und: Feiern Sie ruhig auch den ersten Job und Lohn! Das schafft schöne Momente und motiviert zusätzlich.»

Gemeinsam für die Zukunft

Wie können Sie Ihrem Kind die bestmöglichen Startchancen in Sachen Finanzen bieten? Wir unterstützen Sie gerne dabei, sodass Sie positiv in die Zukunft blicken können – für und mit Ihrem Nachwuchs.

Beratungstermin vereinbaren


Unser Engagement für finanzielle Bildung

Wir engagieren uns für mehr Finanzkompetenz bei Kindern und Jugendlichen. Entdecken Sie unsere verschiedenen Ressourcen und Tools, um als Familie fit in Sachen Geld zu werden.

Mehr über unser Engagement erfahren

In diesem Artikel erwähnt