Freiwillig, aber meist notwendig

Autor
Martina Walker
Martina Walker
Finanzplanerin
Publiziert
Dezember 2023
Themen
3. Säule Vermögensaufbau

Die Leistungen aus AHV und Pensionskasse reichen in der Regel nicht, um den Ruhestand zu finanzieren. Die private Vorsorge wird zusehends wichtiger.

 

«Die Schweiz ist Europameisterin im Sparen», berichteten etliche Medien in diesem Sommer. Dies trifft für die Mehrheit der Haushalte durchaus zu, aber nicht für alle. Richtig ist auf jeden Fall, dass all jene Personen, die sparen, auch die 3. Säule nutzen können. Dabei wird zwischen der gebundenen und ungebundenen (oder freien) Vorsorge unterschieden.

 

Säule 3a – gebundene Vorsorge

Die Säule 3a erlaubt es erwerbstätigen Personen, regelmässig für das Alter zu sparen und gleichzeitig die Steuern zu senken, wobei es gesetzliche Maximalbeiträge gibt. Personen mit Pensionskasse können höchstens CHF 7‘056, Personen ohne Pensionskasse 20% des Erwerbseinkommens, maximal CHF 35‘280 (Stand 2023) pro Jahr, einzahlen. Die Auszahlung wird zu einem stark reduzierten Satz besteuert. Unter dem Strich verbleibt eine attraktive Steuerersparnis. Damit die Gelder für die Vorsorge reserviert bleiben, ist der Bezug eingeschränkt. Eine vorzeitige Auszahlung ist möglich bei:

  • Erwerb oder Renovation von selbstgenutztem Wohneigentum
  • Aufnahme einer selbständigen Erwerbstätigkeit
  • Auswanderung
  • Invalidität oder im Todesfall
  • Erreichen des Referenzalters resp. 5 Jahre vorher

Säule 3b – freie Vorsorge

Verbleibt nach der Einzahlung in die Säule 3a noch zusätzliches Sparpotential oder können die Gelder nicht längere Zeit gebunden werden, bietet sich die freie Vorsorge mit der Säule 3b an. Nur: Was ist die Säule 3b? Grundsätzlich umfasst diese alle Formen des Sparens ausserhalb der gebundenen Vorsorge, beispielsweise via Sparkonto oder Fondssparplan. Die Säule 3b geniesst meist keine Steuervorteile und der Bezug ist grundsätzlich uneingeschränkt möglich. Damit eignet sie sich vor allem, um mittelfristige Sparziele wie z.B. eine Reise zu erreichen. Aber natürlich auch als Ergänzung zur Säule 3a im Hinblick auf zusätzliche Ersparnisse für den Ruhestand.

Generell gilt: Gelder, die über längere Zeit nicht benötigt werden, sollten mit dem Ziel der Renditeoptimierung und auf der Basis des jeweiligen Anlegerprofils investiert werden. Wird in gleichmässigen Abständen (z.B. monatlich) gespart, entsteht ein sogenannter «Durchschnittskosteneffekt»: Durch die periodischen Investitionen über einen längeren Zeitraum werden Kursschwankungen ausgebügelt.

Sofern eine ausreichende finanzielle Reserve besteht, empfiehlt sich als erstes die Einzahlung in die Säule 3a. Wie die Tabelle zeigt, liefert die Steuerersparnis einen beträchtlichen Beitrag an die Rendite. Die Säule 3a kann ideal mit der freien Vorsorge kombiniert werden, zum Beispiel mit einem Fondssparplan. Wichtig ist, dass Sie Ihre Möglichkeiten kennen und diese für Sie passend nutzen. Die Beraterinnen und Berater der SZKB unterstützen Sie gerne dabei.

 

Grafik Vergleich Säule 3a/3b und Steuervorteile

In diesem Artikel erwähnt